Sprungmarken-Navigation

Strategien für die Zukunft

Vergangenheit mit Zukunft

Die ersten 100 Jahre Wirtschaftsministerium sind bereits Geschichte. Doch auch in Zukunft steht das Ministerium vor großen Herausforderungen: Woher kommen in einer alternden Gesellschaft die nötigen Fachkräfte? Wie können die Chancen der Digitalisierung genutzt werden? Und wie lässt sich ein freier Handel garantieren?

Ältere Frau und älterer Mann fotografieren sich mit einem Handy

In Deutschland gibt es immer mehr ältere Menschen.

© Getty Images/Westend61

In Deutschland leben immer mehr ältere Menschen. Immer weniger Menschen gehen deshalb einer Arbeit nach – bis 2030 wird die Zahl der Erwerbstätigen um sechs bis sieben Millionen sinken. Das führt zu zwei großen Herausforderungen. Zum einen finanzieren überwiegend die Arbeitnehmer die sozialen Sicherungssysteme, also Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung. Werden sie weniger, sinken die Beiträge, während die Ausgaben gleichzeitig steigen.

Anteile verschiedener Altersgruppen an der Gesamtbevölkerung 1950 – 2015

Quelle: https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/ Bevoelkerung/Bevoelkerungsstand/Tabellen_/lrbev01.html, abgerufen am 13.02.2019

Frau blickt auf eine Tafel mit Jobangeboten

Viele Unternehmen haben Schwierigkeiten, ihre offenen Stellen zu besetzen.

© Picture Alliance/imageBROKER

Zum anderen sucht die deutsche Wirtschaft teilweise händeringend nach Fachkräften. Schon heute wirken sich Engpässe in manchen Branchen und Regionen negativ auf die Wirtschaftskraft und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen aus.

Anteil der Unternehmen, die offene Stellen längerfristig nicht besetzen können, weil passende Arbeitskräfte fehlen

(nach Anzahl der Beschäftigten im Betrieb – in Prozent)

Quelle: DIHK-Arbeitsmarktreport 2018, Fachkräfte gesucht wie nie!, S. 8

Motive für die Suche nach Fachkräften

(in Prozent)

Quelle: DIHK-Arbeitsmarktreport 2018, Fachkräfte gesucht wie nie!, S. 10

Deshalb setzt sich das Wirtschaftsministerium dafür ein, das Potenzial an Arbeitskräften bestmöglich zu nutzen und mehr Menschen für die Erwerbsarbeit zu gewinnen. Dabei will das Ministerium vor allem den Anteil der Frauen erhöhen, indem diese unter anderem Familie und Beruf besser vereinbaren können. Darüber hinaus sollen Langzeitarbeitslose bessere Chancen für die Qualifizierung und Beschäftigung bekommen und ältere Fachkräfte den Renteneintritt flexibler handhaben können. Gleichzeitig engagiert sich das Ministerium für mehr ausländische Fachkräfte, indem es sich unter anderem für ein modernes Einwanderungsrecht und die bessere Anerkennung ausländischer Abschlüsse einsetzt. Mit seiner Gründungsoffensive oder der Unternehmensnachfolgebörse trägt das Ministerium schließlich dazu bei, dass insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit nachfolgeinteressierten Unternehmern und Existenzgründern zusammengebracht werden.

Die Gründungsoffensive
Neue Impulse für mehr Gründergeist in Deutschland

© Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

Kleines Mädchen und Oma mit 3D-Brille

© Getty Images/Westend61

Chancen der Digitalisierung

Die Digitalisierung revolutioniert die Wirtschaft. Sie verändert Arbeitsformen und zeiten, beeinflusst Produktivität und Innovationen. Doch viele Arbeitnehmer stehen ihr skeptisch gegenüber. Gerade Geringqualifizierte fürchten, dass der digitale Wandel ihre Arbeitskraft in Zukunft überflüssig macht. Aber auch Unternehmen, insbesondere KMU, stellt die Digitalisierung vor große Herausforderungen. Zentrale Aufgabe des Wirtschaftsministeriums ist es, die Chancen der Digitalisierung aufzuzeigen, Ängste zu nehmen und besonders KMU beim digitalen Wandel zu unterstützen.

Das war der Digital-Gipfel 2018
Künstliche Intelligenz (KI) war das Schwerpunktthema beim Digital-Gipfel 2018 in Nürnberg. Damit hat der Digital-Gipfel ein Thema aufgegriffen, das gerade weltweit stark wachsende Aufmerksamkeit erlangt und zu einem Megathema der Digitalisierung geworden ist. Dieser Kurzfilm fasst den Gipfel kurz und knapp zusammen.

© Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

Gleichzeitig will das Ministerium Deutschland und Europa zu Vorreitern in der Digitalisierung machen – gerade im Vergleich mit den USA und China. Das gilt insbesondere für wichtige Zukunftstechnologien wie die Künstliche Intelligenz. Deshalb hat die Bundesregierung Ende 2018 ihre „Nationale Strategie für Künstliche Intelligenz“ vorgelegt, die das Wirtschaftsministerium maßgeblich mitentwickelt hat. Ein wichtiger Bereich ist darüber hinaus auch die Batteriezellfertigung. Hier unterstützt das Wirtschaftsministerium Unternehmen und Forschungseinrichtungen bei der Entwicklung einer innovativen Batteriezellproduktion und stellt Konsortien bis zu einer Milliarde Euro zur Verfügung.

Zahlen und Fakten zur Digitalisierung

28

Prozent der Unternehmen
der gewerblichen Wirtschaft haben die Digitalisierung bereits strategisch stark in ihre Planung eingebunden (2018)

39

Prozent der Unternehmen
der gewerblichen Wirtschaft in Deutschland nutzen das Internet der Dinge (2018)

4,6

Milliarden Euro
wurden 2018 in deutsche Start-ups investiert

54

Prozent der Unternehmen
in Deutschland hatten in den letzten zwei Jahren einen konkreten IT-Sicherheitsvorfall (2018)

Starke Industrie – freier Handel

Schriftzug Made in Germany

Deutschland braucht auch in Zukunft eine starke Industrie...

© Adobe Stock/krsmanovic

Das Ministerium setzt sich dafür ein, dass Deutschland als Industriestandort international wettbewerbsfähig bleibt. Gerade hat es seine Industriestrategie 2030 vorgelegt, die Strategien und Leitlinien für die deutsche und europäische Industriepolitik formuliert.

Peter Altmaier Bundesminister für Wirtschaft und Energie

Deutschland hat eine starke und erfolgreiche industrielle Basis. Das muss so bleiben, das müssen wir ausbauen.

Flugzeug fliegt über Container

… deren Produkte weltweit gefragt sind.

© Adobe Stock/kalafoto

Aber nicht nur die deutsche Industrie hat in den vergangenen Jahrzehnten stark von der Globalisierung profitiert: Einen wesentlichen Teil unseres Wachstums und Wohlstands verdanken wir der weltweiten wirtschaftlichen Verflechtung. Dass protektionistische Ideen derzeit wieder hoch im Kurs stehen, betrachtet das Wirtschaftsministerium daher mit Sorge. Deutschlands Wirtschaftswachstum hängt auch vom Export ab – deshalb macht sich das Ministerium stark für einen freien Welthandel ohne Zölle und nationale Beschränkungen. Und sicher ist: Wer einen freien Welthandel will, braucht ein starkes, einiges und profiliertes Europa.

Entwicklung des Außenhandels 2010 – 2017

(in Billionen Euro)

Quelle: https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/Indikatoren/LangeReihen/ Aussenhandel/lrahl01.html, abgerufen am 13.02.2019

Die Minister

Brigitte Zypries

2017 – 2018

Brigitte Zypries

© Susie Knoll

Brigitte Zypries (SPD) tritt im Januar 2017 als Bundesministerin die Amtsnachfolge von Sigmar Gabriel an. Zuvor war sie seit 2013 Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie und die Koordinatorin der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt.

Sie setzt sich besonders für ein inklusives Wachstum ein, also Wachstum, das allen zu Gute kommt. Ein wichtiges Anliegen ist ihr, den Mittelstand bei der Umstellung auf Industrie 4.0 zu unterstützen und die verschiedenen Förderinstrumente und Vernetzungsangebote des BMWi bekannt zu machen. Im engen Dialog mit Wirtschaft, Politik, Zivilgesellschaft und den Sozialpartnern arbeitet das Ministerium daran, die Rahmenbedingungen für den digitalen Wandel voranzubringen und mitzugestalten. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Förderung von Start-ups und mittelständischen Unternehmen, insbesondere aus dem IT-Bereich wie auch aus der Luft- und Raumfahrt.

Wichtig ist der Ministerin zudem, Unternehmensgründerinnen zu fördern und insgesamt die Leistung der Frauen in der Wirtschaft unter dem Motto „Starke Frauen. Starke Wirtschaft“ sichtbarer zu machen. Bei der weiteren erfolgreichen Umsetzung der Energiewende gilt, eine sichere und für alle bezahlbare Energieversorgung sicherzustellen. International setzt sich die Ministerin für fairen und freien Handel ein – ohne „Mauern“ und Barrieren bzw. Handelsbeschränkungen.

Peter Altmaier

ab 2018

Peter Altmaier

© Bundesregierung/Kugler

Im März 2018 übernimmt Peter Altmaier nach einer langwierigen Regierungsbildung in Folge der Bundestagswahl 2017 das Amt des Bundesministers für Wirtschaft und Energie.

Bundesminister Altmaier...
... zur Bedeutung des deutschen Mittelstands für Wachstum und Beschäftigung

Der Minister sieht sich in der Tradition Ludwig Erhards und der Sozialen Marktwirtschaft und setzt sich deren Transformation auf aktuelle Bedürfnisse zum Ziel. Er wirbt für mehr Markt und weniger Staat und setzt sich ein für den Abbau von Bürokratie und Regulierung.

Damit Deutschland im internationalen Wettbewerb seine führende Stellung erhält, plädiert Altmaier für eine deutsche und europäische Industriestrategie. In der Energiepolitik will er die Energiewende marktwirtschaftlich gestalten und misst dem Netzausbau höchste Bedeutung zu.